Geschichte

Geologische VergangenheitVor etwa 22 Mio. Jahren brachen Randbereiche der bömischen Masse ab

Vor etwa 22 Mio. Jahren brachen Randbereiche der böhmischen Masse ab, was das Eindringen des Meeres in das Eferdinger-, Linzer- und Gallneukirchner Becken ermöglichte. 

Nach dem Rückzug des Helvet- oder Tertiärmeeres vor 17 Mio. Jahren und dem Kippen des Alpenvorlandes nach Osten, welches vor etwa 11 Mio Jahren startete, und  der damit einhergehenden Entwässerung, begann sich das Flusssystem der Donau abzuzeichnen.                       

Als sich die heutige Donau mit dem beginnenden Eiszeitalter vor etwa 2,6 Mio Jahren herauszubilden begann und vor rund 1 Mio Jahren die erste Alpenvergletscherung einsetzte, war die Zeit der Entstehung der eiszeitlichen Flussterrassen angebrochen.

Die Bundesstraße 129 verläuft von der Ortschaft Alkoven bis über die westliche Gemeindegrenze hinaus meist an der Kante einer auch heute noch vorhandenen Terrasse. Von der Ortschaft Alkoven in östlicher Richtung folgen die Berghamerstraße und die Erdbeerlandstraße meistens dieser Kante.

Der Wasserspiegel der Ur-Donau sank weiter und in der letzten Nacheiszeit, vor etwa 10-15.000 Jahren, hat sie sich dann in der Niederterrasse eingetieft. Ortsnamen wie „Ufer“ halten die große Ausdehnung der Ur-Donau und ihr sich änderndes Flussbett im Zuge ihres Absinkens in Erinnerung. 

Die Donau als Verkehrsweg

Der römische Kaiser Augustus (63 v.Chr. – 14 n.Chr.) hatte den Plan, die lster (Donau) als Schutzwehr gegen die nördlich wohnenden Barbaren zur Grenze seines Reiches zu machen. Es wurde dadurch auch das Donautal bewohnbar und die Donau schiffbar, Kriegsflotten wurden in Passau, Linz und Enns stationiert. Noch aus der 2. Hälfte des 5. Jhts. n. Chr., als die Römerherrschaft in unseren Breiten zu Ende ging, wird über die Bedeutung der Donau als Verkehrsweg berichtet.

Der Einfall der Hunnen setzte dieser ersten Blüte des Donauhandels- und verkehrs ein blutiges Ende. Unter der Herrschaft Karls des Großen (747 – 814) war wieder eine Belebung der Donau festzustellen, er nutzte sie auch zur Beförderung seiner Truppen bei der Bekämpfung der Avaren.

Im 11. Jht. war der Donauhandel wieder lebhaft und mannigfaltig. Salz und wertvolle Handwerkserzeugnisse wie Sattler- und Holzwaren, Waffen, Leinen und Wollzeuge gingen stromabwärts und wurden gegen morgenländische Spezialitäten wie Gewürze, Seiden- und Goldstoffe, Purpurmäntel, Kleider und Prunkgegenstände eingetauscht.

Die Hochblüte des Donauverkehrs fand im 15. Jht. durch das Vordringen der Türken und das Überhandnehmen des Fehde- und Räuberunwesens ein Ende. 

Gold

Bereits in einer Urkunde aus dem Jahre 898, in welcher dem Bistum Passau durch Kaiser Arnulf alte Freiheiten erneuert und erweitert werden, werden den Goldwäschern, die mit bischöflicher Genehmigung auf passauischen Gründen tätig waren, die gleichen Rechte wie den mit kaiserlicher Genehmigung Schürfenden eingeräumt.

Bis etwa Ende des 18. Jhts. gab es an den Ufern der Donau zu Gstocket, wie auch jenseits der Donau zu Goldwörth bedeutende Goldwäschereien. 

Grenzen

Der halbe Donaustrom ist heute über eine Länge von ca. 4,8 km Teil des Gemeindegebietes von Alkoven. Diese Nähe zum großen Fluss spiegelt sich auch in unserem Gemeindewappen wider, in dem die Donau mit einem geschwungenen weißen Band dargestellt ist.

Die Grenze des römischen Reiches bildete ebenfalls die Donau („limes“), das nächste Kastell stromabwärts war Linz („Lentia“), stromaufwärts Aschach („Joviacum“). Heute erinnern die Römerrastplätze, die für die OÖ Landesausstellung 2018 errichtet wurden, an diese geschichtsträchtige Tatsache. Auch beim Zugang zur Donau in Alkoven wurde ein solcher Römerrastplatz errichtet  >>>

Humanologische Vergangenheit

Beil aus der Ortschaft AnnabergDer Neandetaler machte sich vor etwa 150.000 Jahren in einer Zwischeneiszeit wahrscheinlich auch in unserer Gegend zu schaffen.
In ganz Europa trat vor 40.000-60.000 Jahren Homo-Sapiens-Diluvialis, der eiszeitliche Jetzt-Mensch, auf. Ein bedeutender Fund von damals ist die Venus von Willendorf (NÖ).

Etwa 5.000 v.Chr. wurde es wärmer, die Gletscher schmolzen und Wald breitete sich aus. Die Menschen wurden bei uns als Ackerbauern und Viehzüchter sesshaft.
Beim Beil oberhaln handelt es sich um einen Fund aus der Ortschaft Annaberg, es ist mit 2000-2500 v.Chr. datiert.  

  • 1700 v. Chr.: Kupfer ersetzt Stein. spätrömisches Skelettfund (ca. 500 n.Chr) im Juli 2001
  • 750 v. Chr.: Eisen ersetzt Kupfer;
  • Hallstattkultur auch bei uns

Im Juli 2001 wurde bei Bauarbeiten der Fa. Linzner in Bergham ein spätrömisches Skelett (ca. 500 n.Chr) gefunden (Bild: OÖN). 

Ausdehnung des Römischen Reiches 117 n.Chr. mit der späteren (1864) Lage der Gemeinde Alkoven  >>>
(Grundkarte aus Wikipedia)

Entwicklung und Name

Tassilokelch

Als der bayrische Herzog Tassilo im 8. Jhdt. durch das spätere Alkoven kam, gefiel ihm die Gegend so gut, dass er zwischen der Pfarrkirche und der B129 einen Hof und ein Bethaus errichten ließ, wo er in den Sommermonaten zu residieren pflegte („villa puplica").

Die geschriebene Geschichte von Alkoven beginnt im Jahr 777 bei der Stiftung von Kremsmünster. Der im Stiftungsbrief erwähnte Hof wird in einschlägigen historischen Publikationen als „bairische Pfalz“ bzw. „agilolfischer Wirtschaftshof zu Alkhoven“ bezeichnet. Aus dem Originaltext der Stiftungsurkunde: „Tradimus autem ad villam publicam nuncupatem Allinchofa a die, …“

Kaiser Otto übergab 955 Kremsmünster dem Hochstift Passau. Bei der Gründung des Klosters St. Nikola unweit von Passau im Jahr 1067 wurde dem Kloster auch die Pfarre Allenchoven mit allen Nutzungen zugesprochen. Papst Gregor VII bestätigt die Stiftung am 24. März 1075 in Rom „et ad Allinchoven unam mansum cum dicimatione eiusem ecclesie“.

In verschiedenen Urkunden aus dem 12. und 13. Jhdt. sind auch die Namen Allenchouen, Allinchouin, Alnchoven und Alnchouen zu finden.

Die älteste Karte der Ortschaft  Alkoven aus dem Jahr 1670 (OÖ Landesarchiv)

 

Vormals im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jht. zum Herzogtum Österreich.
Seit 1490 wird er dem Fürstentum "Österreich ob der Enns" zugerechnet.

Im 12. Jht. ein Zehenthof, ein weiteres Gut und 3 Hofstätten.

Im 14. Jht. 7 Häuser, blieb bis zum 17. Jht. unverändert, als rege Bautätigkeit einsetzte.   

 

Kriege und sonstige Katastrophen 
Morgenstern und HellebardeDie Aspans, Herren zu Hartheim und Erbauer der Annabergkirche waren Anhänger Luthers.
Am 9.11.1626 wurde eine Schlacht des Bauernkrieges im „Emlinger Holz“ geschlagen, erst 1781 gewährte der Kaiser Religionsfreiheit. 

Neben jährlichen Hochwässern wüteten auch immer wieder Brände, um 1635 vernichtete ein Großbrand alle 9 Häuser an der Linzer-Straße.

Ab 1634 bestand im Schloss Hartheim ein Landgericht
über mehr als 30 Ortschaften, die schloss_geschichte.jpg Herrschaft Hartheim war damals auch politische Behörde der 20 umliegenden Ortschaften.

Zu Beginn des 19. Jhts. schrieb ein Historiker, dass unsere Gegend „eine der anmutigsten und fruchtbarsten Ebenen des Landes ob der Enns zwischen Linz und Eferding“ ist, neben Obst und Getreide wurde auch Wein gepflanzt.
Es gab Bäcker, Schuhmacher, Schneider, Kürschner, Färber, Sattler, Tischler und Schmied.

Beim Krieg Napoleons 1809 wurden Schlachten bei Hartheim und Emling geschlagen, in die Pfarrkirche wurde eingebrochen und Wertgegenstände entwendet. Die gewöhnliche Nahrung bestand zu dieser Zeit aus Fleisch, Mehl, Milch, Gemüse und Obstmost.

Grund und Boden 

1848 wurde die Grundherrschaft aufgehoben, der Staat übernahm Verwaltung und Rechtspflege. Bis dahin unterstanden die Landgemeinden den jeweiligen Gutsherren. Im Zuge der Wirren von 1848 wurde auch in Eferding eine Nationalgarde gegründet (das Bild zeigt einen "Tschakko" der Nationalgarde Eferding).  Die politische Behörde der umliegenden Ortschaften befand sich bis dahin im Schloss Hartheim.

Ein Jahr darauf wurde den Gemeinden weitgehende Befugnisse bei der Selbstverwaltung eingeräumt. Die erste provisorische Gemeindeordnung, die die Gliederung in Orts- Bezirks- und Kreisverbänden vorsah, definierte auch schon die Begriffe „Bürgermeister“ und „Gemeindevertretung“. Es kam nicht zur Durchführung dieses Gesetzes, erst 1862 wurde das Reichsgemeindegesetz erlassen.

Im Jahr 1862 stieg die Donau sehr hoch, der Ortsplatz stand meterhoch unter Wasser.

1864 kam dann die endgültige Gemeindeordnung für Oberösterreich heraus. 

Seit 1918 gehört die Gemeinde zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". 


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